Aktuelles

Glänzend begeisterte Kinderaugen

09. Mai 2019

Wann kann man die Augen von Kindern schon glänzen sehen? Wenn sie Geburtstag feiern, wenn sie mit Tieren spielen, wenn Weihnachten ansteht … Doch auch ohne große Überraschungen und Gesten kann man Kinder begeistern, beispielsweise mit der sogenannten klassischen Musik – wenn sie denn von jungen Menschen entsprechend präsentiert wird. Die jungen Künstler, die bereits seit einigen Tagen aus aller Welt nach Schwarzenberg gekommen sind, um sich auf die Konzerte des Frühlings-Programms des :alpenarte-Festivals vorzubereiten, wollten genau dies schaffen: Glänzende Kinderaugen zu hinterlassen, wenn sie nach dem Kinderkonzert am Mittwoch im Angelika-Kauffmann Saal von der Bühne gehen.

Mehr als 350 Volksschüler aus der Region Bregenzerwald waren mit ihren Lehrern in den Saal „eingefallen“, ohne genau zu wissen, was sie erwartet. Doch der künstlerische Leiter Sebastian Manz, und die Intendantin in Residence, die Flötistin Eva-Nina Kozmus, kommunizierten mit den Kindern so sympathisch und lachend-witzig, dass die Hürde zwischen Bühne und Zuschauerraum sofort durchbrochen wurde.

Natürlich kommt es grundsätzlich immer auch darauf an, welche Art von Musik man den Kindern präsentiert. Mit Astor Piazzollas Tango-Rhythmen aus dessen „Allegro Tangabile“ im Arrangement für das gesamte Ensemble an Musikern, das der künstlerische Leiter Sebastian Manz speziell für dieses Festival anfertigte, kann man nicht nur Kinder, sondern alle Menschen bewegen. Sicherlich ungewöhnlich war das Stück „Eva“, das der irische Komponist Sam Perkin für die flöte spielende Intendantin und Elektronikklänge geschrieben hat. Diese Klänge erinnerten die Kinder sicherlich an ihre Nintendo-Spiele.

Aber die Kinder, die vielleicht kein Instrument spielen oder noch Anfänger sind, konnten auch einiges lernen: Sie erfuhren wie sich ein Pizzicato anhört im 2. Satz eines Streichquartetts von Dmitri Schostakowitschs, konnte von Maria Lara Hilti hören, wie ein Glissando am Ende von Manuel de Fallas „Spanischem Tanz Nr. 1“ auf der Harfe klingt, und dass man auch auf den einzelnen Teilen einer Klarinette spielen kann, wie Sebastian Manz in Adolfs Schreiners „Immer kleiner“ zeigte.

Auch die Arrangements für diese eher ungewöhnliche Ensemble-Besetzung aus der berühmten „Peer Gynt-Suite“ des norwegischen Edvard Grieg („In der Halle des Bergkönigs“) war in seiner narrativen Erzählweise genau die Musik, mit der man Kinder begeistert – zumal man diese Musik aus allen Bereichen wie Werbung und Unterhaltung kennt. Glänzende glückliche Augen bei den Kindern gab es spätestens hier.

Die Fernseh-Serie der schrägen wie witzigen Horror-Familie „Adams Family“ kennen die Kinder von heute wohl kaum noch. Und dennoch sind die musikalischen Themen von Victor Mizzy immer noch wirkungsvoll. Und so gingen die Kinder auch hier von Anfang mit.

Sebastian Manz brachte es wohl auf den Punkt, als er die Kinder mit den Worten begrüßte: „Wir sind das :alpenarte-Festival und spielen klassische Musik – aber wir machen auch vieles ganz anders als andere Musiker, denn wir arrangieren Stücke für unsere Besetzung und wollen Spaß haben.“ Genau dieser Spaß, verbunden mit brillantem Spiel auf höchstem Niveau, ist ein Markenzeichen der :alpenarte geworden.

Jetzt müssen die begeisterten Kinder nur noch ihre Eltern überzeugen, dass sie mit ihnen in den kommenden Tagen in die Konzerte von :alpenarte kommen, um dieselbe Freude mit dieser großartigen Musik noch einmal erleben zu können – bei allem Ernst der Musik …

Zur Übersicht